FUSS/SPRUNGGELENK

ANATOMIE
Das Sprunggelenk wird in ein oberes und unteres eingeteilt. Das obere Sprunggelenk oder OSG wird gebildet aus dem Innenknöchel (Schienbein), dem Außenknöchel (Wadenbein) und dem Sprungbein (Talus). Das untere Sprunggelenk oder USG wird von den Fußwurzelknochen, Sprungbein, Fersenbein, und den Kahnbein gebildet. Weitere Fußwurzelknochen sind das Cuneiforme innen, außen und mittleres. An die Fußwurzel schließen die fünf Mittelfußknochen an und daran die Zehen mit jeweils Grund- , Mittel- , und Endglied, die Großzehe hat nur Grund- und Endglied. Ähnlich der Hand verlaufen Muskeln und deren Sehnenansätze teilweise oberhalb des Kniegelenkes und zwischen allen knöchernen Anteilen bestehen Bänder.

ERKRANKUNGEN
Die Form beziehungsweise die Fehlform des Fußes ist sehr häufig die Ursache für Beschwerden. So bereiten Knick-, Senk-, Spreiz- und Hohlfuß bei entsprechender Belastung und Ausprägung Schmerzen in jedem Alter. Im Kindesalter sollte ein Fuß frühzeitig mit Spezialeinlagen korrigiert werden und man kann das Wachstum in die physiologische Form positiv beeinflussen. Sind im Erwachsenenalter Schmerzen vorhanden und eine Fehlform diagnostiziert, so muss auch diese mit einer Einlage korrigiert werden, dies ist dann meist dauerhaft erforderlich, denn ohne Einlage – meist im Sommer bei Flip-Flops, barfuß oder in Sandalen – tritt der Fuß sich wieder in seine Fehlform und bereitet Beschwerden. Auch Fehlstellungen von einzelnen Knochen wie beim Hallux valgus  (X-Großzehe oder übereinanderliegenden Zehen (Superductus) bereiten je nach Ausprägung Schmerzen oder sind ein kosmetisches Problem. Aufgrund der vielen Gelenkflächen im Sprunggelenk und Fuß tritt die Arthrose in jeder Form und an einem oder mehreren Gelenken auf.

VERLETZUNGEN
Die häufigste Verletzung ist der Riss von Bändern im oberen Sprunggelenk nach Umknicken mit dem Fuß, gefolgt von Brüchen der Zehen nach Anprallunfällen. Der Bruch im oberen Sprunggelenk entweder von Außenknöchel oder Innenknöchel oder in Kombination mit und ohne Auskugelung kommt ebenfalls sehr häufig vor. Auch die Knochen der Fußwurzel können bei entsprechender Kraft brechen, genauso wie die einzelnen Bänder in der Fußwurzel einzeln oder in Kombination zerreißen können.

THERAPIEN
Die Einlagenversorgung ist die Domäne der Korrektur von Fußfehlformen. Durch unsere enge Zusammenarbeit mit mehreren hochspezialisierten Orthopädietechnikern können wir eine sehr spezifische Versorgung nach Ausmessung des Fußes, dynamische Druckbelastungsanalysen, Laufanalysen und Abscannen des Fußes bieten. Fehlformen in den Zehen lassen sich häufig über spezielle Schienen und Bandagen im Voranschreiten und im Beschwerdeausmaß behandeln.
Ist eine Fußfehlform sehr ausgeprägt oder die Beschwerden durch die vorgenannten Maßnahmen nicht beherrschbar, so folgt meist eine Operation, welche die Fehlform korrigiert. Bei den Verletzungen kommen ebenfalls entsprechende Orthesen und Schienen zum Einsatz. Diese modernen Orthesen sind so konzipiert, dass nach Abklingen der Schmerzen zum Beispiel bei einem Außenbandriss schon nach 10 Tagen in der Orthese Joggen möglich ist.
Der Großteil der Brüche am Außen- oder Innenknöchel kann ohne einen Krankenhausaufenthalt operiert und therapiert werden. Es erfolgt nach Röntgensicherung des Bruches die Anlage eines Gipses, eine Schmerz- und Antithrombosetherapie sowie abschwellende Maßnahmen. Nach Abschwellung kann die Operation in den allermeisten Fällen ambulant durchgeführt werden und die weiteren Kontrollen und therapeutischen Maßnahmen erfolgen dann wieder in der Praxis.