SPIEGEL ARTIKEL: Privat verunsichert

Sporthopaedic Hamburg Orthopädie und Unfallchirurgie

Sonderveröffentlichung aus Heft SPIEGEL 13/2025
von Matthias Kaufmann, Alexander Kühn und Timo Schober

GESUNDHEIT Viele Privatpatienten glauben, rundum versorgt zu sein. Für manche entpuppt sich das als teurer Irrtum.

Tim kam zu früh zur Welt, in der 26. Schwangerschaftswoche. Der Junge wog 890 Gramm. »Er passte hier rein«, sagt seine Mutter Sonja Lang und zeigt ihre Handfläche.

Tim leidet seit seiner Geburt an einer Ze- rebralparese, einer Schädigung des Gehirns. Sein Nervensystem und seine Muskulatur sind gestört. Der rechte Unterarm ist verkürzt, er hat eine Klumphand und kann sich nicht allein aufrecht halten. Tim sitzt im Rollstuhl, er ist 19 Jahre alt und wiegt 35 Kilogramm.

Sonntagmittag, im Haus der Familie, süd- lich von Hamburg. Die Langs heißen in Wahr- heit anders. Ihr echter Name soll hier keine Rolle spielen, sie haben darum gebeten. Vater Klaus Lang hat Essen vom Stammlokal mit- gebracht. Tim lacht viel. Wenn er spricht, können auch die Eltern ihn manchmal nur schwer verstehen.

Sonja Lang sagt nicht, dass ihr Sohn eine Behinderung habe. Sie sagt: »Er ist ein besonderes Kind.«

Klaus Lang sagt: »Wenn er nicht so viele Therapien gemacht hätte, wäre er ein hoff- nungsloser Fall.«

Die Langs sprechen über die Krankheit ihres Sohnes wie über einen Feind, den sie gemeinsam in Schach halten. Wenn man sie besucht, kommen sie bald auf einen zweiten Gegner zu sprechen: die Gothaer Kranken-versicherung….WEITER LESEN

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